Warum ich wieder anfange zu bloggen – Motivation und Ziele

Ich habe während der Zeit meiner Ausbildung zum Elektronik-Ingenieur und der Zeit in der ich als solcher gearbeitet habe viele Beiträge hier verfasst. Seit November 2013 183 um genau zu sein. Als Elektronik-Ingenieur war ich lange Zeit tief in der Welt der Elektronischen Komponenten und Hardware von Embedded-Systemen verwurzelt. In dieser Zeit habe ich zusammen mit Chris einen Podcast gestartet, der es auf über 40 Episoden geschafft hat. Der Podcast ist bei Spotify und iTunes gelistet. Ich habe in der Zeit von Corona auch angefangen bei Twitch.tv zu streamen. Da gab es regelmäßig Content zu Elektronik, Embedded Software und alles rund um den Themenkomplex. Alles mit der Prämisse, bis es funktioniert und nicht weiter.

Anfang 2022 hat sich für mich eine neue Möglichkeit eröffnet und ich habe mich auf eine Gruppenleiterstelle beworben. Im April 2022 wurde das dann auch Realität: Ich bin jetzt nicht nur für die Erledigung meiner zugewiesenen Aufgaben zuständig, sondern auch noch für das Management von echten Menschen! Das ist etwas, dass ich während meiner Ausbildung nie für mich selbst gesehen habe. Manager sind die, die einem als Entwickler das Leben schwer machen, die Budgets klein halten und überall nur Kosten einsparen wollen. Und jetzt bin ich selbst in der Rolle mit der Intention es besser zu machen. Da war ich also nun mit meinem eigenen Team. Neu gegründet aus Personen, die während organisationaler Umstrukturierung in den Topf Embedded Linux und Firmware geworfen wurden. So ging sie los die Reise vom Elektronik Entwickler zum Software Engineering Manager.

Das erste Jahr war gefüllt mit „Altlasten“, also Projekten an denen ich noch Elektronik entwickelt habe, deren Laufzeit länger gingen als geplant (ein Symptom, das die ganze agile Transformation beheben sollte). Ich habe mit den ganzen neuen Ideen, meiner Vision für das Team und den organisationalen Struktur ein turbulentes Jahr erlebt, das geprägt war von Überstunden und teilweise starken Kontextwechseln. EMV-Probleme mit der Netzwerkeinheit eines Produkts, die ich noch als Elektronikentwickler designend habe, Zulassungsprobleme eines WiFi Funkmoduls im Frequenzbereich von WiFi6 und die nächste Besprechung, in der es die notwendigen Personalressourcen für die strategische Ausrichtung unseres Embedded Linux Projekts zu verteidigen galt. In all diesem Trubel wollte das Team auch einen gewissen Zusammenhalt entwickeln, also habe ich mich, neben den rein technischen Problemen auch noch zwischenmenschlichen Konflikten gewidmet. Das kalte Wasser in das ich geworfen wurde war sehr kalt. In dieser Zeit hat es geholfen, dass ich nicht alleine mit all diesen Themen stand. Ich hatte Mentoren in Form meines eigenen Vorgesetzten, anderen Gruppenleitern und einem Coach, mit der ich all die nicht technischen Probleme und Situationen durchsprechen und mit einem Blick „von Außen“ eingeordnet bekam.

Ich hatte im Laufe des Jahres immer mehr Kontakt zu anderen nicht Engineering Managern. Die haben teilweise eine ganz andere Sprache gesprochen, als das in der Entwicklung zwischen den Ingenieuren üblich war. Ich habe zu diesem Zeitpunk gemerkt, dass es hier ein Übersetzer benötigt, der sowohl mit den Ingenieuren die technischen Details besprechen, als auch mit den Betriebswirten, dem Marketing und allen anderen nicht technischen Rollen im Unternehmen sprechen kann. Also habe ich mich dazu entschieden ein Fremdsprachen Studium parallel zu meinem gefüllten Arbeitstag zu verfolgen. Ich habe MBA General Management an der Hochschule Fresenius studiert.

Die einzige Möglichkeit hierfür Platz zu schaffen war es für die Zeit des Studiums andere Hobbys zu pausieren. Daher gab es seit Januar 2023 auch keine Podcasts oder Twitch streams mehr. Ich habe in der Zeit stattdessen die Felder der Agilen Führung von Unternehmen, Finanzorganisation, Marketing Management, Internationales Management, Generative KI, Datenanalyse für unternehmerische Entscheidungen, wirtschaftswissenschaftliche Modellierung, Organisationsmanagement, strategisches Management, Personalmanagement, Digitalisierung und Volkswirtschaftliche Managemententscheidungen ergründet.

Alle diese Disziplinen habe ich mit dem Blick des Elektronik-Ingenieurs begonnen und, so hoffe ich zumindest, mit einem erweiterten Horizont beendet. Warum möchte ich also wieder mit dem Bloggen beginnen? Ich habe im Studium viel Text produziert. Das hat mir geholfen Konzepte wirklich zu verstehen. Dabei war ein großer Faktor das wirklichen ausformulieren meiner Gedanken und nicht nur das stichpunktartige auflisten von Schlagworten, oder kurzen Sätzen. Ich möchte einerseits für mich das ganze weiterführen, also Konzepte ausformulieren, damit ich sie für mich selbst besser greifbar mache, andererseits aber auch anderen die Möglichkeit geben mit mir gemeinsam zu lernen und zu wachsen.

Ich bin der festen Überzeugung, dass wenn wir immer in der Komfortzone bleiben in der wir alles gut genug können, wir einen ganz großen Teil dessen verpassen, was wir leisten könnten. Daher werden hier in der nächsten Zeit in unregelmäßigen Abständen Beiträge erscheinen, in denen ich praktische Einblicke für Ingenieure, die in Führungsrollen wechseln geben möchte. Außerdem habe ich mich im Laufe des Studium mit agilen Methoden, nicht nur für die Softwareentwicklung, beschäftigt und möchte auch hierzu meine Gedanken ausformulieren.

Mein Ziel: Ich bringe mir selbst Klarheit in Bereiche in denen ich bisher hauptsächlich unbewusst agiert habe und gebe euch die Möglichkeit mit mir dazu in den Dialog zu gehen.

Was euch erwartet: Persönliche Geschichten aus meiner Transformation vom Elektronik Entwickler zum Engineering Manager; Lessons Learned aus der agilen Praxis wenn es sich nicht nur um Softwareprodukte handelt; Technische und organisatorische Tipps für stabile Prozesse, die für mich funktioniert haben.

Warum das für dich wichtig ist: Vielleicht befindest du dich nicht in meiner Situation, arbeitest aber mit Personen die es sind; Oder du hast ein ganz anderes Umfeld, das überhaupt nichts mit Entwicklung zu tun hat. Es ist erstaunlich welche Parallelen es zwischen vermeintlich unabhängigen Umfeldern gibt.

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